THE SHAMANS TREE
THE SHAMANS TREE

2015

Engel und Schamanismus

Engel spielen in vielen Religionen eine große Rolle. Sie haben ihren Ursprung im alten Orientraum. Viele ihrer Eigenschaften begegnen einem auch bei Krafttier und Lehrer: Helfen, Lehren, Warnen, Kraft schenken, Begleiten, Schützen und das Wahren des freien Willens. Spirits können sich in Engelsgestalt zeigen und umgekehrt. Engel sind Spirits. Spirits zeigen sich mir so, wie ich es gelernt habe, sehen und auch annehmen kann. Ihr Erscheinungsbild sagt auch etwas über mich aus. 

An diesem weihnachtlichen Dezemberabend führten wir einige Übungen durch, wie man Engeln (und Spirits) Dinge, die belasten (zumindest teilweise) abgeben darf, wie sich Spirits in unterschiedlicher Gestalt zeigen können und ob man auch selbst Engel sein darf.

 

Unser alljährliches heiliges Pfeifenritual nach Lakotaart mit samt seinen Geschichten rundete das Jahr 2015 ab.

 

Keltische Einweihung

Am 28. November durften wir eine tiefe Einweihung erleben. Nach keltischer Tradition gingen wir durch den Tunnel von Eiche und Eibe, von Leben und Tod. Dies ist ein tiefer Einweihungsweg hin zum Tod und zum Leben zurück. Anschließend erfuhren wir mittels Vertretern der vier Elemente, was wir an uns und um uns zu viel, bzw. zu wenig haben. Die vier Elemente sind dabei ein wunderbarer Spiegel und Fixpunkt, um diese kernschamanische Fragen "Was habe ich zu viel?" und "Was habe ich zu wenig?" zu beantworten. Ein Vier-Elemente-Tanz brachte diese Erkenntisse in die Wirklichkeit und setzte sie energetisch um. Höhepunkt dieses wundervollen Tages war die druidische Weihe des inneren und äußeren Lichtes.

 

Despacho

Unsere Winterveranstaltungen wurden durch ein altes Wunsch- und Heilritual der Inkas eingeleitet: Das Despacho. In den Anden spielt dies auch im Alltag eine große Rolle. Despacho ist eine Opfergabe, die als Dank- und/oder Bittgesuch an die Geister gerichtet ist. Bis zu 200 verschiedene Beigaben wie eine Muschel, Blüten, Salz, Wein, süße Dinge, Gewürze und vieles mehr wird einer Zeremonie durch einen Schamanen und seinen Helfern rituell zusammengeführt. Diese Opfergabe wird verbrannt, vergraben oder dem Wasser übergeben. 

Am 24. Oktober begleiteten Iris und Martin uns durch dieses wundervolle Ritual. Nach einer fachkundigen Einführung durch Martin führte Iris uns durch dieses kraftvolle Ritual. Wir spürten alle, dass in diesem Ritual ein Geben dürfen und ein  Nehmen können in einer kosmischen Balance auftritt. Anschließend wurde die Opfer- und Bittgabe dem Feuer feierlich übergeben.

Der schamanische Krieger, die schamanische Kriegerin

Innerhalb des schamanischen Baumes gilt der Stamm als Realbild für die Mittlere Welt. Der Stamm kann auch für die innere Erwachsenenwelt stehen. Am 25. Juli entdeckten wir diese Erwachsenenwelt anhand des Archetyps des schamanischen Kriegers, der schamanischen Kriegerin. Krieger spielten und spielen in allen schamanischen Kulturen eine große Rolle. Er (und immer gleichbedeutend sie) steht für die eigene Mitte, für das gezielte Handeln, für das bei sich sein. Wird er nicht angenommen, dann kann er zur Gewalt neigen, gegen sich, gegen andere. Wird er angenommen, ist er ein Friedensstifter. Mit dieser ganzheitlichen Annahme, zu der auch die Intergrierung von Mann und Frau gehört, geht das Annehmen aller Hindernisse einher. Der schamanische Krieger folgt seinem Herzen. Mit Hilfe der Techniken der Aufmachung, der Aufrichtung, der Ausrichtung und der Ausgleichung durften wir unseren Krieger annehmen und in unseren Alltag einladen. Unser alljährliches Abschlusslagerfeuer samt kleinem Initations-Ritual ließ den Shamans-Tree-Sommer ausklingen.

 

Kraftorte

Kraftorte finde ich quer über den ganzen Globus. Es gibt weltberühmte und weniger bekannte, es gibt kilometer-

große  Areale, aber auch kleine Kraftorte. Manche sind auf den ersten Blick unscheinbar, auf anderen wurden später Kirchen erbaut. Kraftorte erschließen sich einem über das Herz, das Gefühl und einer tiefen Verbindung mit dem eigenen Spirit. Auch bei uns gibt es fantastische Kraftorte, die oft seit Jahrhunderten schamanisch genutzt wurden, bzw. werden. Am 13.06 besuchten wir den sehr alten Kraft- und Ritualort „Teufelsküche“ im Allgäu. An diesem sagenumworbenen Ort lebten vor 2000 Jahren Kelten. Er wurde später "verteufelt", was mit Sicherheit eine Anspielung auf Cernunnos, den gehörnten keltischen Fruchtbarkeitsgott ist. Daher der Name „Teufelsküche“. Küche kommt daher, weil hier Heiltränke gebraut und allgemein mit (geistigem) Feuer gearbeitet wurde. Es ist ein magischer Ort, der jeden einlädt, seine Kraft zu entdecken.

 

An diesem Tag erkundeten wir respektvoll diesen schönen Kraftort. Wir fragten den Wächter des Ortes um Erlaubnis und erfuhren Teile der Geschichte vergangener Völker. Eine Reise zu Gaia, das Eintauchen in das allgegen-

wärtige "Lichtnetz" aus Liebe sowie eine äußerst kraftvolle Baumübung lies uns tiefer mit dem Ort verbinden. Wir lauschten ihm, ahnten seine Kräfte und spürten seine Magie. Letztlich führte dieser Kraftort uns zu uns selbst und somit auch zu unseren eigenen inneren Kraftquellen.

 

Schamanischer Wohlfühltag

"Freu dich und komme in deine Mitte!"

Am 16. Mai wiederholten und vertieften wir grundlegende Themen rund um Schamanismus. Zu Beginn konnte jeder in einer großen Runde Fragen stellen. Anschließend machten wir uns auf eine Wanderung durch das Kraftortareal bei unserem Zentrum mit vielen Übungen, Liedern und kleinen Ritualen. Wir besuchten einen Ort mit Naturwesen, traten mit unserem Krafttier in einen vertieften Kontakt und baten unsere Lehrer um eine Schulung zu unserem Medizinbeutel. Kraftvolle kleine Rituale wie "Das  Loswerden des Schuldsteines", die "Kraft der Zerstörung" oder der "Weg der Seufzer" bil-

deten bei dieser Wanderung kleine Höhepunkte.

Keltenfest Beltane am Kultort

Die Nacht zum 1. Mai ist seit jeher eine mystische Nacht. Die Kelten feierten und feiern Beltane, welches sich als Walpurgisnacht und durch das Maibaumaufstellen bis heute in Teilen erhalten hat. Es ist das Tor zum Sommer, das Sommer-halbjahr der Kelten beginnt nun. An Beltane trifft das Licht (männliches Prinzip) auf die Erde (weib-liches Prinzip) und aus beiden geschieht das Wunder des Lebens.

Am Abend des 30.4 feierten wir gemeinsam an einer Keltenschanze Beltane. Neben Liedern, einem Tanz und einer kleinen Reise vor Ort führten wir ein keltisches Beltaneritual durch, in dem die Kraft des Opferns und das Feuer eine entscheidende Rolle spielte. Ein wunderbarer Abend, der viel zu schnell zu Ende ging!

Das innere schamanische Kind (Teil 1)

Der schamanische Baum ist nicht nur ein wunderbares Bild und gleichsam eine Landkarte für die Obere, Untere, Mittlere Welt. Auch unsere Seelen-landschaft kann als schamanischer Baum betrachtet werden. Es gibt somit auch eine innere Untere, Mittlere und Obere Welt.

 

Einer der wichtigsten Stationen der inneren Unteren Welt ist dabei das innere Kind. Es spiegelt sowohl eine Zeitstruktur wie auch einen (Real-)Archetyp wieder, der nicht von uns zu trennen ist. Wird es nicht beachtet, wird es zum "verletzten inneren Kind" und mutiert oft zeitgleich  zum "Egokind". Es bleibt im Verborgenen und kann der Grund für Traurigkeit, Süchte, Zwänge, Wut, Angst usw. sein. Doch als Erwachsener kann ich es heilen, umsorgen, begleiten.

Das innere Kind war am 21.3 unser Thema:

- Wir klärten, wer das innere Kind ist und wie man mit ihm in Kontakt treten kann

- Wir fanden unser "verletztes Kind" und brachten es an einen inneren, sicheren Ort

- Wir konnten einen Paten für das innere Kind gewinnen

- Wir bemühten uns, unseren leiblichen Eltern, dem inneren Kind und uns selbst zu verzeihen (im Sinne von Nicht-Mehr-Ziehen, loslassen) und uns anzunehmen

- Wir umsorgten das Kind umfassend und können dies weiterhin tun

Schamanismus und der eigene Körper 

Am 28.2 beschäftigten wir uns mit dem eigenen Körper. Wir sind ein Wesen, bestehend aus Körper, Geist und Seele. Alles hängt miteinander zusammen, jedes Teil hat Einfluss auf das Ganze. Wir sind Menschen, haben Anteil an der Nichtalltäglichen Wirklichkeit (Geistkörper) und an der Alltäglichen Wirklichkeit (Materieller Körper). Schmerz, Krankheit und Leid kann mehrere Dinge bedeuten: ein Hinweisschild für eine geistige oder seelische Krankheit, eine Aufgabe für unsere Entwicklung oder der Hinweis, dass wir aus unserer Natur gefallen, im Ungleichgewicht sind. Doch es kann auch sein, dass wir keine Antwort haben, denn im Schamanischen hat man Respekt sowohl vor dem Leben, als auch vor dem Tod und kennt nicht immer alle Antworten.

An diesem Tag machten wir Körperübungen, betrachteten  unseren Körperzustand und nahmen den Körper bewusst an. Wir stellten Kontakt zur Körperseele her und vollzogen mit dieser wichtige und anstehende Arbeiten. Tänze, Sinnes-, Atem- und Körperübungen bildeten den Rahmen für diesen wertvollen Tag.

Spirit Canoe, ein Ritual des Universums

Auch dieses Jahr starteten wir am 17.01 mit einem Spirit Canoe. Das Spirit Canoe hat seinen Ursprung bei den Indianern (Pomo, Salish und andere) der Westküste Kanadas und der USA.Das Meer und die Flüsse waren ihre Grundlage zum Leben. Verletzte sich ein Fischer unterwegs, so wurde er vom Schamanen in der Mitte des Bootes behandelt. Daraus ergab sich diese tiefe Heilzeremonie. Auch wir durften dankbar die wunderbare Begleitung der Spirits erleben. So konnte jeder Teilnehmer Visionen, Heilenergien, Initationen oder Problemlösungen empfangen, sowie Extrakte, falsche Glaubenssätze oder ungute Einflüsse loswerden.